Hallo,

ich heiße Isabel D’Ambrosio und bin seit 2013 Mitglied der Partei „Die Linke“ und bin am 09.03.1980 in Delmenhorst geboren. Ich habe die meiste Zeit meines Lebens in dieser schönen Stadt verbracht.
Als Tochter einer Delmenhorster Gastronomen-Familie half ich damals im elterlichen Betrieb, zuerst im Restaurant und später dann in der Schankwirtschaft.
Als mein Vater an A.L.S. verstarb war das für unsere Familie ein schwerer Schlag und wir zogen uns aus der Selbstständigkeit zurück. Als ich begriff, wie alleine Familien da stehen, wenn ein Familienmitglied plötzlich Pflege benötigt und/oder stirbt, beschloss ich, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen und entschied, dass ich einen sozialen Beruf ergreifen will.
Einen Beruf, in dem ich anderen Menschen nicht nur die benötigte Versorgung zukommen lassen kann, sondern auch die liebevolle Zuwendung, die sie verdienen.
Schon in der Zeit in der Gastronomie wurde mir sehr bewusst, wie wichtig es ist, den Menschen um mich herum zuzuhören und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, Ihnen Raum für ihre Meinung zu geben und wenn es erforderlich ist, auch entsprechende Solidarität zu versichern.

„Solidarität und Meinungsfreiheit sind keine Einbahnstraße“

„Da bleiben, zuhören, aushalten“ – es ist einfach ein Erfolgsrezept, da bin ich sicher. Jeder Mensch kann mal unbequem sein. Das ist völlig normal. Einem Menschen dann das Gefühl zu geben, dass er/sie nicht alleine ist und trotz Meinungsdifferenzen Kompromisse möglich sind, ist unbezahlbar.
Das lernte ich u.a. auch in der Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin. So wird schnell deutlich, dass die Pflege eines meiner größten politischen aber auch persönlichen Themen ist. Ich wünsche mir an dieser Stelle eine deutlichere Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das Personal und mehr Zeit für die Pflegebedürftigen, denn diese brauchen auch ein nettes Wort und möchten nicht im Akkord gewaschen werden. Ebenso wünsche ich mir eine angemessene Bezahlung eben dieser Kräfte und dass auch ihnen jemand zuhört.
Investoren von Pflegeeinrichtungen wollen davon oft nichts hören. Für sie sind nur die Gewinne ausschlaggebend. Deshalb sage ich ganz klar: Gesundheitsversorgung gehört in kommunale Hand und nicht in die Hände von privaten Investoren.

Ein weiteres Thema, das mir sehr am Herzen liegt, ist die Kunst- und Kulturlandschaft in Delmenhorst.
Ich selbst bin Musikerin und habe viele Künstler kennenlernen dürfen. Hier ergab sich meist das gleiche Bild. Auftritte werden schlecht oder gar nicht bezahlt, es gibt zu wenig Auftrittsmöglichkeiten oder es wird als Hobby abgetan und dementsprechend wertgeschätzt. Musiker:innen und Künstler:innen jedweder Art müssen sich lange und hart auf ihre Auftritte vorbereiten. Sie schreiben Texte und studieren sie ein, sie meißeln über Wochen an ihren Bildhauereien oder investieren viel Geld für Equipment oder Werkzeug. Ja, vor allem investieren sie Zeit.
Ich wünsche mir an dieser Stelle, dass Kunst eine neue Wertschätzung erfährt. Man ihr mehr Raum gibt im wortwörtlichen Sinne. Es braucht mehr Ausschreibungen im öffentlichen Raum und Schaffung von Netzwerken im kommunalen Bereich. Es sollen alle angesprochen werden, die das möchten.
Ich bin mir sicher, es schlummern ganz viele versteckte Talente in dieser Stadt.