Die Post ist ein lausiger Arbeitgeber

Edith Belz

DIE LINKE. Delmenhorst erklärt ihre Solidarität mit den Streikenden bei der Deutschen Post AG

„Es geht nicht nur ums Geld, sondern um viel mehr“. So die Sprecher des Kreisverbandes DIE LINKE. Delmenhorst, Edith Belz und Hartmut Rosch. Im Postkonzern gibt es Beschäftigte erster, zweiter und dritter Klasse. Ein Teil der Beschäftigten ist noch verbeamtet, der Rest angestellt. Es gibt ein massives Gefälle innerhalb der Belegschaft.
„Und,“ so die Kreissprecher weiter, „es geht auch und vor allem darum, die Praxis der Ausgliederungen in Tochtergesellschaften zu beenden.“ Ein aktuelles Beispiel hierfür ist DHL Delivery. Fast die Hälfte der DHL-Angestellten haben befristete Verträge. Ihnen wurde gesagt, es wäre aus betriebsbedingten Gründen nicht möglich, sie unbefristet anzustellen. Nun jedoch stellt das Tochterunternehmen DHL Delivery diese Leute unbefristet ein. Allerdings verdienen sie durch geringere Zulagen fast 3.000 Euro weniger im Jahr.

Inzwischen verlangen Wirtschaft und Arbeitgeberverbände das sofortige Ende des Streiks und drohen mit unvorhersehbaren Streikfolgen. Dabei ist es die Post, die ein umfangreiches Angebot von ver.di nicht angenommen hat, mit dem eine einvernehmliche Lösung gesucht wurde.

Die Bundesregierung hat massiven Einfluss auf den Post-Konzern. Als größte Einzelaktionärin muss sie ihrer Verantwortung für die Beschäftigten nachkommen und sich gegen miese Bezahlung und Lohndrückerei stark machen.

Den vielen im Auftrag der Post in prekären Verhältnissen, in Subunternehmen und als Scheinselbstständige tätigen Menschen müssen unbefristete Arbeitsverhältnisse auf der Grundlage des bestehenden Haustarifvertrags DPAG angeboten werden.

„Auch wir unterstützen wie unsere Bundespartei den Arbeitskampf der Postbeschäftigten,“ so Belz, „und treten für eine breite Kampagne zur Verteidigung und Wiederherstellung der öffentlichen Daseinsvorsorge, gegen Privatisierung, Lohndumping, Prekarisierung und Abbau von Gewerkschaftsrechten ein.“